Aussetzer und Ausraster nach dem oberbayerischen Skandal-Eishockeyderby in Rosenheim!

Wie blank die Nerven der Verantwortlichen nach dem Spielabbruch im oberbayerischen Eishockeyderby zwischen den Starbulls Rosenheim und dem SC Riessersee am Freitagabend lagen, zeigten die Reaktionen nach dem Spiel.

Zunächst war da der verbale Aussetzer von SCR-Trainer Toni Krinner, der Starbulls Verteidiger Robin Weihager im Gespräch mit Radio Charivari als „Vollpfosten“ bezeichnete, weil der einen Schlagschuss auf seinen 18jährigen Ersatzschlussmann abgefeuert hatte.

Die Frage, warum er überhaupt einen ungelernten Spieler ins Tor stellte und ihn damit der Gefahr überhaupt erst aussetzte, beantwortete der Garmischer Trainer orakelnd schon vor dem Spiel im Münchner Merkur: Er könne nicht dafür garantieren, dass der Ersatzmann das ganze Spiel durchhält und nicht schon nach fünf Minuten die Schnauze voll hat und vom Eis geht.

Der Garmischer Coach sollte vielleicht nach seiner Trainerkarriere über eine Laufbahn als Wahrsager nachdenken…

 

 

Ehrlicher war da schon die Aussage von SCR-Geschäftsführer Ralph Bader, der eine einseitige Spielabsage von Seiten der Garmischer ausschloss, weil er Regressforderungen der Rosenheimer fürchtete. Er deutete aber auch gegenüber Radio Charivari an, dass es ein kurzer Eishockeyabend werden könnte.

Dazu passt auch, dass gerüchtehalber zwei Garmischer Fanbusse wegen Motorprobleme beider (!) Busse abgesagt wurden und die Reporterkabine der Kollegen von Radio Oberland im Kathrein-Stadion vorsorglich leer blieb. Augenscheinlich war auch das lustlose Einspielen der Garmischer Mannschaft, das Charivari-Studioleiter Andreas Nickl als „Einmurmeln“ bezeichnete.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt….

Auf der anderen Seite steht der Aussetzer von Starbulls-Vorstand Willi Graue im Charivari-Live-Interview gleich nach dem Spielabbruch. Zunächst zweifelte der Rechtsanwalt per Ferndiagnose die Verletzung des Garmischer Aushilfs-Schlussmanns an, wusste aber nicht, dass gleichzeitig die SBR-Mannschaftsärzte die Verletzung in der Garmischer Kabine bestätigten. Das lässt sich noch durch die Hektik nach dem Spiel und die Livesituation erklären.

Peinlicher ist dagegen der Kommunikations-Gau innerhalb der Rosenheimer Vorstandschaft. Während Graue im Radiointerview davon sprach, dass Originalton „meines Wissens nach, ja“ den Garmischern der Tausch des Heimrechts angeboten wurde, bestätigte sein Vorstandskollege Karl Aicher hinterher gegenüber Journalisten, dass es so ein Angebot der Rosenheimer nach Garmisch nie gab. „Wozu auch, die wollten ja was von uns“, so Karl Aicher. Ein Eishockey-Internetportal schreibt dazu: „Kommunikationsprobleme im Rosenheimer Vorstand? Oder werden dort eigene Süppchen gekocht?“

Hier nochmal der Live-Mitschnitt des Charivari-Interviews mit Starbulls-Vorstand Willi Graue:

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Weder der garmische Dickschädel Ralph Bauer noch die Sturheit der Rosenheimer Verantwortlichen findet beim Rest der DEL2 Gefallen. Kritik kommt beispielsweise aus Heilbronn und auch Landshuts Neu-Trainer Andreas Brockmann (er hat sich mit zwei Niederlagen bei den Niederbayern prächtig eingeführt) wird im Internet zitiert, dass es eine Schande sei, dass es immer wieder geschafft wird, das Eishockey negativ in die Schlagzeilen zu bringen.

Andere Insider vermuten einfach eine Retourkutsche der Rosenheimer, weil SCR-Geschäftsführer Ralph Bader nach dem letzten Derby in der Innstadt über seine „Hauspostille“, dem Münchner Merkur gezielte Giftpfeile verschicken ließ.

Dazu passt übrigens auch, dass Bader bereits am Freitagabend nach dem Spielabbruch nichts Besseres zu tun hatte, als dem Merkur mitzuteilen, dass das Heimspiel am Sonntag gegen Kaufbeuren natürlich stattfinden wird, weil mindestens einer der kranken Torhüter bis dahin wieder spielfähig sei. Behaupte noch mal einer, dass die Garmischer Verantwortlichen nicht in die Zukunft schauen könnten….

Fakt ist, dass es dem deutschen Eishockey mit den Eklats in München und Rosenheim gelungen ist, sich auch in der Olympiapause Schlagzeilen zu verschaffen. Und dass die Meldungen vom deutschen Eishockey selten positiv sind, wissen wir schon längst.

Stephan Mikat