Fahrdienstleiter in Untersuchungshaft - schwere Vorwürfe

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Der mutmaßlich für das Zugunglück von Bad Aibling verantwortliche Fahrdienstleiter ist gestern wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung, fahrlässigen Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr in Untersuchungshaft gekommen. Wie die Staatsanwaltschaft Traunstein heute mitteilt, liegt ihm eine erheblich schwere Pflichtverletzung zur Last, als bisher angenommen.

Laut den Ermittlungen hat der Fahrdienstleiter am Morgen des Unglückstages über eine längere Zeit ein Computerspiel auf seinem Handy gespielt. Auch kurz vor dem Unglück lief das Online-Spiel. Dadurch, so die Staatsanwaltschaft, muss davon ausgegangen werden, dass er abgelenkt war. So ging er dadurch wohl von falschen Voraussetzungen bezüglich des Kreuzungsortes der Züge aus, gab falsche Signale und drückte bei beiden Notrufen falsche Tastenkombinationen, sodass diese nicht von den Zugführern gehört werden konnten. Der Fahrdienstleiter räumte ein, das Spiel gespielt zu haben, er sei dadurch aber nicht abgelenkt gewesen. Die Ermittlungen zum Zugunglück dauern weiter an, es gibt aber nach wie vor keine Erkenntnisse über technische Störungen.