Grab von Kriegsverbrecher beschädigt

Das Grab des in den Nürnberger Prozessen zum Tode verurteilten Generaloberst Alfred Jodl auf der Fraueninsel ist erneut geschändet worden. Dabei wurde das „J“ des Nachnamens entfernt. Zwei Künstler bekannten sich zu der Tat. Sie hätten in einem Akt zivilen Ungehorsams das bleierne „J“ entfernt, so dass dort nur noch Alfred Odl zu lesen sei, so die Künstler. Das „J“ schickten sie ans Deutsche Historische Museum. Bei einem der Künstler handelt es sich um Wolfram Kastner, der bereits im August dieses Jahres die Inschrift „Keine Ehre dem Kriegsverbrecher“ angebracht hatte. Jodl war in Nürnberg wegen Kriegsverbrechen für schuldig befunden und anschließend hingerichtet worden. Unter den Alliierten war das Urteil umstritten. Eine Spruchkammer in München urteilte später, dass Jodl nicht in unter die Gruppen „Hauptschuldiger“ oder „Belasteter“ fallen würde, wenn er noch lebte. Die US-amerikanischen Besatzungsbehörden nahmen dieses Urteil nicht hin und erreichten dessen Aufhebung. In der Vergangenheit gab es an dem Grab immer wieder Beschädigungen. Tatsächlich wurde Jodls Asche nach seinem Tod verstreut, am Familiengrab erinnert ein Kreuz mit Inschrift an Jodl.