Über eine Woche nach dem schweren Zugunglück in der Nähe von Bad Aibling laufen die Vorbereitungen für die Simulationsfahrt auf Hochtouren. Sie soll die Aussagen des Fahrdienstleiters und die Daten der Fahrtenschreiber miteinander vergleichen, um so die Unglücksfahrt akribisch nachvollziehen zu können.
Unterdessen ist der Fahrdienstleiter weiter an einem sicheren Ort und steht rund um die Uhr unter ärztlicher Beobachtung. Wie ein Psychologe der BILD-Zeitung sagte, gehe es für ihn jetzt darum die suizidale Phase zu überleben und anschließend um die Linderung einer sehr langen Depression, die unweigerlich folgen werde. Der Fahrdienstleiter werde die Schuld wohl niemals überwinden, so der Psychologe. Oftmals bringe eine Verurteilung, eine gewisse Erleichterung der Last. Dem Fahrdienstleiter drohen bis zu fünf Jahre Haft. Nach jetzigem Stand der Ermittlungen soll er grob fahrlässig gehandelt haben. Bei dem Zusammenstoß der beiden Meridian-Züge starben am Dienstag vor einer Woche elf Menschen.