Der jetzt an Fentanylmißbrauch gestorbene Rosenheimer ist kein Einzelfall. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mitteilt, gehen neun der bisher zwölf Drogenopfer im Zuständigkeitsbereich der Rosenheimer Kripo auf Fentanylmißbrauch zurück.
Damit liegt die Region im bundes- und landesweiten Trend, sowohl in Bayern als auch in Gesamtdeutschland steigen die Zahlen der Drogentoten. Deutlich wird dies an den Zahlen: War 2011 im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd noch ein Rückgang von 30 auf elf Drogentote zu verzeichnen, so gab es 2012 wieder 29 Tote, mehr als die Hälfte starb im Vorjahr an Fentanylmißbrauch. Fentanyl ist ein Wirkstoff, der unter anderem in Schmerzpflastern zu finden ist. In seiner Wirkung wird es 80 bis 100 mal stärker beschrieben als Morphinpräparate und wird unter Drogenabhängigen als Ersatzstoff genutzt. Weil die Dosis schwer einschätzbar ist, kommt es immer wieder zu Überdosierungen. Wie berichtet, war am 23. Oktober ein 27 jähriger an solch einer Überdosis in der elterlichen Wohnung in Rosenheim verstorben.