Im Prozess um einen Millionenschaden beim Elektronikhersteller Katek in Grassau hat die Staatsanwaltschaft heute Nachmittag für den ehemaligen Betriebsleiter und die mit ihm verheiratete Chefbuchhalterin je sechs Jahre Haft wegen Untreue gefordert. Gegen eine weitere Buchhalterin trennte das Landgericht München das Verfahren ab, um Beweisanträgen der Verteidigung nachzugehen.
Die Angeklagten sollen unerlaubt hochriskante Spekulationsgeschäfte getätigt, Bilanzen gefälscht und dem Betriebsleiter unberechtigt einen sechsstelligen Bonus überwiesen haben. Der Staatsanwalt sprach in seinem Plädoyer von gut sieben Millionen Euro Gesamtsschaden. Die Anklage war von etwa dem doppelten Betrag ausgegangen. Die Verteidigung plädierte für beide Eheleute auf Freispruch, Aufhebung des Haftbefehls und Entschädigung für die rund 18 Monatige Untersuchungshaft. Die Angeklagten blieben ihrer Linie treu, die sie auch schon während des Prozesses durchgezogen haben und schwiegen.