Seit Freitag steht ein 35 jähriger Wasserburger Polizeikommissar vor dem Amtsgericht Rosenheim. In sieben Verhandlungstagen soll geklärt werden, ob er gegen einen Programmierer unverhältnismäßige Gewalt angewendet hat.

Zunächst wurde das Opfer angehört. Laut OVB waren in der Silvesternacht 2012 die Personalien eines Jugendlichen von der Polizei aufgenommen worden. Der Geschädigte habe den Polizisten gefragt, was da los sei, woraufhin er ohne Vorwarnung am Arm gepackt worden, hinter einen Sichtschutz geführt und dort gefesselt worden sei. Auf der Fahrt auf die Wache soll der Polizist dem Programmierer dann mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben, wodurch er eine Platzwunde erlitt. Der Staatsanwalt erklärte, der Polizist habe wegen seiner ausbildungsmäßigen Überlegenheit andere, weniger handfeste Verteidigungsmöglichkeiten gehabt, da nicht auszuschließen sei, dass der Programmierer versucht habe, den Polizisten zu treten. Der wiederum sprach von Foltermethoden wie im Mittelalter. Morgen wird die Verhandlung fortgesetzt.