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Erneut Schleuser auf A8

Am Freitag (25. Juli) hat es die Bundespolizei auf der A 93 und der A 8 mit einem skrupellosen Schleuser zu tun bekommen. Er hatte keine Hemmungen, die Gesundheit seiner elf afrikanischen Mitfahrer oder anderer Verkehrsteilnehmer aufs Spiel zu setzen. Der waghalsige Versuch, sich mit einem überbesetzten Kleinbus der Kontrolle zu entziehen, führte an der Anschlussstelle Rosenheim zu einem Unfall.

Die anschließende Flucht des Rumänen beendeten die Bundespolizisten in Raubling mit Unterstützung eines Polizeihubschraubers und eines Diensthundes.
Bereits auf der Inntalautobahn fiel den Fahndern der Rosenheimer Bundespolizei der VW-Bus mit italienischen Kennzeichen auf. Bei Oberaudorf täuschte der Fahrer durch Bremsen und Blinken zunächst vor, den polizeilichen Anhaltesignalen folgen zu wollen. Unvermittelt erhöhte er dann jedoch die Geschwindigkeit. Mit etwa 180 Kilometern pro Stunde durchfuhr er mehrere Baustellenbereiche und ignorierte das Blaulicht sowie alle weiteren Anhaltesignale des Streifenwagens. Durch seine gewagte und unangemessene Fahrweise machte er ein gefahrloses Überholen unmöglich. Der flüchtende Fahrzeugführer wechselte am Inntaldreieck auf die A 8. An der Anschlussstelle Rosenheim verlor er offenbar aufgrund überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über den Wagen und prallte gegen das Ausfahrt-Schild. In der Grünfläche des Ausfahrtbereichs kam der Kleinbus zum Stehen. Sogleich verließen Fahrer und Insassen den nicht mehr fahrtauglichen Pkw und entfernten sich rasch in verschiedene Richtungen. Noch im Bereich der Autobahnauffahrt konnten die Beamten mehrere Afrikaner, darunter ein zehnjähriges Kind, in Gewahrsam nehmen. Später wurden in der Nähe auch die übrigen afrikanischen Mitfahrer gefunden.
Vom Unfallfahrer fehlte zunächst jede Spur. Die Bundespolizei ging davon aus, dass er durch das angrenzende Dickicht in Richtung Raubling geflüchtet war. Mehrere Streifen nahmen zusammen mit einem Diensthund und einem Polizeihubschrauber die Suche nach dem Mann auf. Im Raublinger Ortsbereich wurden sie fündig. Vergeblich versuchte der erkannte Flüchtige, sich im Umfeld eines Schul- und Sportgeländes zu verstecken. Nach erneuter kurzer Flucht konnte er schließlich gefasst und festgenommen werden. Der 36-jährige Rumäne wurde noch am selben Tag auf richterliche Anordnung hin in Untersuchungshaft genommen. Er wird sich voraussichtlich wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, unerlaubten Entfernens vom Unfallort und Einschleusens von Ausländern verantworten müssen.
Bei seinen insgesamt elf Mitfahrern handelt es sich eigenen Angaben zufolge um eritreische Staatsangehörige. Weder die Zehnjährige noch die drei 16- beziehungsweise 17-jährigen Jugendlichen hatten Papiere dabei. Ebenso wenig konnten sich die sieben Erwachsenen im Alter von 18 bis 26 Jahren ausweisen. Sie schilderten, dass sie sich Schleppern für eine gefährliche Bootsfahrt über das Mittelmeer anvertraut hätten. In Norditalien habe der letzte Abschnitt ihrer kostspieligen Schleusung begonnen. Alleine diese Etappe kostete pro Person bis zu 900 Euro. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die unerlaubt eingereisten Erwachsenen und das Kind der Aufnahmestelle für Flüchtlinge in München zugeleitet. Die jugendlichen Eritreer konnten der Obhut des Jugendamtes anvertraut werden.

PM Bundespolizei Rosenheim

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